Polyurethan ist verarbeitet in den Autos, die wir fahren, den Schuhen, die wir an unseren Füßen tragen und in der Einrichtung im privaten und geschäftlichen Bereich, die wir tagtäglich nutzen. Es ist sehr vielfältig und kann daher auf verschiedene Weise (z.B. als Formteil, Schaumkissen, Sprühbeschichtung oder Klebstoff)verarbeitet sein. Mit anderen Worten: Polyurethan ist überall.
Wie entsteht Polyurethan? Vereinfacht ist Polyurethan das Ergebnis einer chemischen Reaktion, die normalerweise aus zwei Komponenten besteht: Isocyanat und Polyol. Was daran spannend ist, sind die unbegrenzten Möglichkeiten, neue Formulierungen oder „Rezepte“ zu entwickeln. Diese verändern das Polyurethan so, dass es hart oder weich, elastisch oder starr, flüssig oder gelartig wird.
Für nicht technisch veranlagte Menschen: Es ist im Prinzip wie Backen. Aus den beiden Hauptzutaten, Mehl und Zucker, können Sie eine riesige Palette an Lebensmitteln herstellen, wie z.B. Kekse, Kuchen, Brot und Pastete. Sie müssen nur die Mehl- und Zuckermengen anpassen und andere Zutaten wie Backpulver oder Gewürze hinzugeben. Sie können natürlich auch Fertigmischungen kaufen, die bereits das richtige Verhältnis aller nötigen Zutaten haben. Sie müssen nur die Flüssigkeiten einrühren, den Teig in eine Form gießen oder auf ein Backblech geben und bei einer bestimmten Temperatur für eine bestimmte Zeit backen – schon haben Sie ein fertiges Produkt.
Ein Katalysator wird verwendet, um die für eine Reaktion erforderliche Aktivierungsidee zu senken und dadurch die chemische Reaktion zu beschleunigen. Luft, Wasser oder Wärme reichen meist zum Auslösen der Reaktion aus, jedoch können auch chemische Katalysatoren verwendet werden – normalerweise in kleinen Mengen.
Beim Backen könnten Sie die Zutaten vermischen und auf dem Küchentresen stehenlassen, jedoch würden Sie dann wohl niemals einen Kuchen bekommen. Die Wärme im Ofen dient als Katalysator, um die Reaktanten (Zutaten) in das gewünschte Produkt umzuwandeln - Ihren Kuchen!
Lecker.
Polyurethan-Systeme sind wie flüssige Backmischungen. Bei 1-Komponenten-Systemen ist der „Teig“ ein bereits gemischtes Vorpolymer. Sobald der Behälter geöffnet ist, reagiert die Mischung mit der Feuchtigkeit in der Luft und die Verarbeitungsdauer beginnt. Bei 2-Komponenten-Systemen werden die ISO- und die POLYOL-Komponenten separat aufbewahrt, damit die chemische Reaktion nicht stattfindet, bis die beiden Komponenten im angegebenen Mischverhältnis vermischt werden. Z.B. bedeutet ein Mischverhältnis von 100:25 100 Teile POLY zu 25 Teilen ISO.
Achtung! Seien Sie vorsichtig im Umgang mit Polyurethan-Systemen. Sie sollten niemals verzehrt werden. Die Kuchen-Terminologie dient ausschließlich als anschauliche Erklärung, wie die Inhaltsstoffe zusammenwirken und soll nicht nahelegen, dass das Ergebnis essbar ist.
Wenn Sie auf ISOs oder Polymere treffen, können auch kleine Wassermengen zum Auslösen einer chemischen Reaktion ausreichen, die genug Druck entwickeln kann, um eine Stahltrommel zu verformen oder in ein Geschoss zu verwandeln. Daher ist es äußerst wichtig, ISOs und Polymere trocken zu halten. Stickstoff ist schwerer als Sauerstoff, weshalb vor dem Versiegeln der Trommel in den Kopfraum zwischen dem Produkt und der Oberseite der Trommel Stickstoffgas hinzugefügt wird – daher wird das auch Stickstoffdecke genannt. Das dient als zusätzliche Schutzschicht gegen Feuchtigkeit.
Machen Sie sich stets mit den Sicherheitsdatenblättern (SDB) und technischen Datenblättern (TDS) vertraut, um sich über die beim Umgang mit Chemikalien notwendigen Vorsichtsmaßnahmen zu informieren.